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“Im Moment klingt das noch nicht fett aber wenn das Ding später gemastered ist, dann wirds richtig dick klingen” 

 

Diesen Satz habe ich in meinen 15 Jahren als Producing Trainer, schon unzählige male von meinen Besten und anderen Producern gehört. Und eigentlich kann diese Aussage nur zwei Gründe haben:

  1. Viele wissen nicht was überhaupt der Unterschied zwischen Mixdown und Mastering ist.
  2. Menschen machen es sich lieber leicht und suchen die Fehler oder die Verantwortung bei anderen.

 

Das Wort Mastering klingt für viele meiner Besten schon nach Magie, nach einem Kult für die technischen Hohepriester für die technischen Hohepriester und einem Mysterium, dass für Sie für immer unentdeckt bleiben muss. Häufig wissen meine Besten auch nicht, dass Mastering nicht Mixdown bedeutet und glauben, sie müssten erst Mastering lernen,, um Ihre Songs richtig abzumischen.

 

Im folgenden Kapitel räumen wir mit den Mysterien auf und du hast danach ein für alle Mal ein für alle Mal Klarheit und weißt genau, wie du in Zukunft besser klingen wirst und wieso Mastering nicht die Lösung deiner Probleme ist.

1. Was ist der Unterschied zwischen Mixdown und Mastering:

Kurz gesagt: Beim Mixdown mischen wir alle Spuren deines Songs auf eine Stereospur. Also alle deine Kick, Drums, Synthies, Pads, Bässe, Effekte, Vocals usw. Übrigens ist diese Stereospur auch das, was du wahrscheinlich sowieso schon die ganze Zeit hörst wenn du deinen Track produzierst.

Also wir arbeiten uns von viel zu wenig, wie in einem Trichter, in den du oben alles reinkippst und unten kommt die Stereospur raus.

hearbeat - mixdown infografik

 

Stem-Mastering

Eine Zwischenschritt ist das Stem- Mastering. Beim Stem mastering fasst du die vielen Spuren deines Songs in Subgruppen zusammen. z.B. Bass, Synths, Drums und Effekte. Hier hat der Mastering Engineer noch ein bisschen mehr Handlungsspielraum. Im Prinzip ist das aber eigentlich Teil des Mixdowns.


Beim Mastering bearbeiten wir dann nur noch diese Stereospur nochmal um sie bestmöglich auf Ihre Verbreitung vorzubereiten.

Hierfür sind zweierlei wichtig:

  1. Technische Vorbereitung:
    Welches Dateiformat soll mein Song später haben? Welche Bitrate, Dithering etc. Das kann je nach Plattform oder Medium natürlich variieren.

  2. Klangliche Anpassung:
    Auch hier geht es darum deinen Track optimal auf sein zukünftiges Leben in der Öffentlichkeit vorzubereiten. Er soll sowohl auf deinem Handy-Speaker als auch im Club bestmöglich klingen.
    Ein wichtiger Schritt ist hier die Erhöhung der Lautheit um den Track lauter kompakter klingen zu lassen.
    Hierfür kommen Tools wie der Multiband-Kompressor oder der Limiter zum Einsatz. Aber das ist nicht die einzige klangliche Anpassung. Oft werden im Mastering noch EQs, Filter und Psychoakustische Effekte und Software genutzt um z.B.  die  Mono-Kompatibilität zu gewährleisten und deine Track trotzdem breiter klingen zu lassen oder um für einen ausgeglichenen Frequenzgang zu sorgen.

Und hier liegt auch die große Falle. Du könntest jetzt jegliche Verantwortung von dir weisen und sagen: “super, dann muss ich mir ja keine Sorgen machen ob mein Track gut klingt, denn im Mastering sorgt schon jemand dafür, dass er im Club ballert!” – Das stimmt nicht ganz. 

 

Denn wie du bereits gelernt hast, bekommt der Mastering Engineer nur eine Stereo Spur von dir. Wenn da Kick und Bass schon absoluter Matsch sind, deine HiHat zu laut ist und man deinen Sänger nicht verstehen kann, weil er von deinen Synthies überdeckt wird kann auch der Mastering Engineer nicht helfen.

Was also tun?

Mixdown first!

 

Ein altes Deutsches Sprichwort sagt: “Schei$€ kann man nicht polieren!” Dieses Sprichwort passt auf die Beziehung zwischen Mixdown und  Mastering wie die Faust aufs Auge. Dein Mastering Enigineer kann deinen Mix nur um einen gewissen Faktor aufwerten. 

Sagen wir mal dein Engineer ist ein Meister des Fachs und sagen wir auch wir könnten der Verbesserung, die er hinbekommt mit dem Master eine Zahl geben. Dein Song würde also durch das Mastering doppelt so gut werden. 

Wenn dein Track vorher durch deinen Mix bei 20 war, dann schafft das Mastering vielleicht eine 40 draus zu machen. Wenn dein Track aber schon mit einer Qualität von 80 angeliefert wird, könnte dein Mastering Engineer eine 160 draus machen. 

Also je besser der Mix desto besser das Master.

 

OK, du weißt jetzt was der Unterschied zwischen Mixdown und Mastering ist und wieso ein guter Mixdown Voraussetzung für ein gutes Mastering ist.

Den Unterschied kennen viele und trotzdem vernachlässigen einige ihren Mixdown.
Schauen wir uns doch mal an woran das meiner Meinung nach liegen kann… 

(ACHTUNG: Hier könnte wieder wertvolle Information versteckt sein, die dein ganzes Leben verbessern könnte 🤷🏻‍♂️🤫)

2. Warum es sich lohnt Verantwortung zu übernehmen und nicht darauf zu hoffen, dass deine Probleme im Mastering gelöst werden.

 

Story Time: 

Ich arbeite ja zusammen mit dem Chris, den du sicher schonmal in einem unserer Livestreams oder Podcasts kennengelernt hast. Chris ist ein wahnsinnig guter Texter. Wenn ich mich mit ihm vergleiche kacke ich immer ab. Das hat in der Vergangenheit auch schonmal dazu geführt, dass ich Chris lieber nur ne Idee gegeben habe und ihn gebeten habe den Text für mich zu schreiben, weil ich das eh nie so gut hinkommen würde. 

Was glaubst du wieviel besser sind meine Skills als Texter geworden, indem ich keine Arbeit reingesteckt habe, indem ich andere hab arbeiten lassen? Genau, NULL! 

 

Problem ist, dass du dich auf deinen Fehlern ausruhst und hoffst, dass jemand anderes sie für dich behebt. Dadurch werden deine Tracks aber nicht besser, sondern du machst immer wieder die gleichen Fehler.

 

Problem ist, dass ich mich da auf meinen Fehlern ausruhe und den Chris die Arbeit machen lasse. Aber Schreiben hilft mir ja auch besser zu denken (so wie Mixing mir hilft besser zu hören) und. Indem ich das Texten an Chris komplett abgebe, wird mein Denken nicht besser, schlimmstenfalls mache ich dann immer wieder die gleichen Fehler.


Versteh mich aber nicht falsch: denk nicht, du musst perfekt sein, bevor du loslegen kannst! Und hol dir definitiv die Hilfe rein, die du brauchst! Aber wenn dein Ziel ist als Producer fett, professionell klingende Musik zu machen, dann ist mixen eine Fähigkeit, die du aktiv ausbauen und üben willst.

Sprich anstatt zu denken: “Das übernimmt der Chris”, schreibe ich hier einen Artikel so gut ich es hinbekomme. Ich kann ja schreiben. Meine Bücher (DJ Quest 1 und DJ Quest 2), die ich selber geschrieben habe, wurden bereits veröffentlicht (mein E-Book “Producer werden leicht gemacht” kannst du übrigens hier kostenloses herunterladen) und das kam nur durch Arbeit. 

Chris darf am Ende drüber gehen, den Rotstift zücken und hoffentlich viel markieren. Wenn er mir dann zeigt, was er anders/besser machen würde, versteh ich seine Herangehensweise mehr und schreibe in Zukunft auf einem höheren Level.

Das Gleiche gilt natürlich auch für dich beim mixen und mastern: Wenn du anfängst das Thema zu verstehen, dann wirst du auch bessere Entscheidungen in deinem Mix treffen, weil du die Zusammenhänge kennst und Erfahrung sammelst.

Dann brauchst du im besten Fall jemanden, der besser ist als du im Mixing, dem du deine beste Arbeit in die Hand drücken kannst… und der dir erklären kann, was du besser machen kannst (falls du keinen solchen Menschen in deinem Leben hast, aber suchst, biete ich mich gerne als Trainer an. Schreib mir ruhig eine email an daniel at hearbeat punkt de)

Mastering kannst du dir dann wie ein Lektorat vorstellen, jemand der sich dein Werk nochmal genau anschaut und überarbeitet aber er kann es eben nur so gut machen wie das Ausgangsmaterial war.

 

Ich würde gerne nochmal auf die Verantwortung zurück kommen. Hier liegt nämlich ein wertvoller Schatz begraben. Wenn du für etwas Verantwortung übernimmst, dann kannst du es auch selbst ändern. Du bist vom Opfer zum Täter geworden und das ist enorm wichtig um handlungsfähig zu sein oder zu werden. Nimm dein Producing Schicksal selbst in die Hand und mach deinen Mix so gut es geht. Es liegt in deiner Verantwortung.

 

Epictetus: 

“Weise zu sein bedeutet: Zu lernen, was zu einem gehört und was nicht. – Der Mix gehört definitiv dazu.”

 

Wie ein stoischer Philosoph Mixing und Mastering angehen würde… und wie dir die Vorgehensweise hilft

 

“Verantwortung übernehmen” sagt sich so leicht und trotzdem… In manchen Themen machen wir das automatisch und unbewusst und bei anderen Themen fällt es uns sehr schwer. Wieso auch immer.

Glücklicherweise bist du nicht der erste Mensch, dem das so geht. Eher im Gegenteil. Mit dem Thema Verantwortung schlagen sich schon seit Urzeiten unsere Vorfahren herum.

Gut für uns, denn somit können wir jetzt Rückblickend schauen, wessen Methode am besten funktioniert. Wie übernimmt ein Mensch am besten Verantwortung?

Wenn wir diese Frage beantworten wollen, helfen dir die großen Denker des Stoizismus. Epictetus gilt als der Urvater dieser philosophischen Denkrichtung und hat in seinen Diskussionen frei übersetzt geschrieben: 

  • Wir kontrollieren nicht was für Ereignisse uns passieren. Wir kontrollieren nur, wie wir auf sie reagieren.
  • Manches steht in unserer Macht, anderes nicht. 
  • Was gehört zur mir? Was nicht? Was steht in meiner Macht und was nicht?
  • Und Lernen im stoischen Sinn bedeutet: Zu erkennen was in meiner Macht steht und was nicht.

Wenn dein Ziel ist wirklich gut klingende Musik zu produzieren, dann hilft dir diese Denkweise. Ich seh es bei meinen Schülern, die diese Philosophie bewusst oder unbewusst leben: Sie ignorieren, was außerhalb ihrer Macht steht und haben somit viel mehr Fokus und Energie für das, was sie kontrollieren. Und so machen sie schneller als alle anderen immense Fortschritte.

Weise zu sein bedeutet: Zu lernen, was zu einem gehört und was nicht.

Dein Mix gehört definitiv dazu.

Der Theologe und Philosoph Reinhold Niebur hat das Jahrtausende später in seinem Gelassenheitsgebet folgendermaßen zusammengefasst:

„Gib mir die Gelassenheit, Dinge zu akzeptieren, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“

Reinhold Niebuhr (1892-1971), US-Theologe und Philosoph


OK, aber jetzt zurück zu dir: 

Bezieh das mal auf deinen Mix. Was erkennst du? Was kannst du ändern, was liegt in deiner Macht, was nicht?

Vor allem nachdem du diesen Artikel gelesen hast? Kannst du etwas neues lernen, liegt das im Rahmen deines ganz persönlichen Potentials?

  • Kannst du den Sound deiner Kick wirklich so schrauben, dass du dahin kommst wohin du willst oder solltest du vielleicht ein anderes Sample suchen?
  • Kannst du jedem Element auf der Soundbühne seinen Platz geben?
  • Kannst du vielleicht irgendwie (😏) lernen wie du einen besseren Mixdown machen kannst um danach ein noch fetteres Master zu bekommen.

Fassen wir nochmal zusammen:

Zusammenfassung: Was unterscheidet mastern und mixen?

  • Mixdown und Mastering sind zwei unterschiedliche Prozesse in der Musikproduktion
  • Mastering dient dazu Songs bestmöglich auf ihre Verbreitung vorzubereiten. Dazu gehören:
    • Technische Vorbereitung: Dateiformat, Datenrate, Kapitel, Marker etc.
    • Klangliche Bearbeitung: Lautheit, Dynamik, Monokompatibilität, Stereo Breite etc.
  • Das Master kann immer nur so gut sein wie der Mix
  • Schei$€ kann man nicht polieren
  • Du kannst Dinge kontrollieren, andere nicht. Fokussiere dich darauf, was innerhalb deiner Macht steht
  • Such dir jemanden, der dir direktes, konstruktives Feedback zu deinen Songs und Mixdowns geben kann. Wenn du dich pushst, den besten Mix und Song ablieferst, zu dem du heute in der Lage bist und den dann konstruktiv kritisieren lässt und damit arbeitest, wird dein Fortschritt immens schnell gehen.  

 

Was sind denn deine Baustellen? Lass es mich wissen. Schreib mir ne Mail an daniel at hearbeat punkt de

Und falls du beim Thema Mixdown Hilfe brauchst, meld dich für unseren Workshop an. 

Der Workshop ist Invite Only, also NUR Empfänger auf unserer Liste erhalten die Einladung. Wenn du also einen riesigen Satz machen willst in deinen Mixing-Fähigkeiten, meld dich hier an oder schreib mir schnell ne Mail an daniel at hearbeat punkt de.

Ich glaube an dich, damit du es auch tun darfst. 

GO!