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Mein Ziel mit dieser Reihe ist es dich auszustatten mit den Werkzeugen, die dir helfen weiterzumachen genau an den Stellen, an denen andere die Reise abbrechen. Damit du deinem Ziel auf den Fersen bleibst und es nicht im Sande verrinnen lässt. Damit die Leute, für die deine Musik bestimmt ist, auch in den Genuss kommen deine Musik so zu hören, genauso wie sie klingen soll – selbst wenn das Publikum “nur” du und ein paar deiner Freunde sind. Ich glaub an dich, du hast das Zeug dazu! Woher ich das weiß? Wenn du nicht das Zeug dazu hättest würdest du nicht diese Worte lesen, sondern deine Zeit mit irgendnem belanglosen Scheiß verplempern! Also, danke, dass du hier Zeit mit mir verbringst und für die Möglichkeit, dich ein Stück auf deiner Producer/Musiker-Reise zu begleiten. So, los geht’s mit dem ersten Teil: 

 

In 15 Jahren als Coach und mit über 20 Jahren Musiker-Erfahrung habe ich richtig spannende Dinge gelernt – und herzzerreißendes mitbekommen.

Ich habe Musiker beobachtet, wie sie ihren Träumen hinterherjagen und scheitern, ich habe gesehen, wie manche sich im Kreis drehen und erschöpft umfallen und wie viele aufgehört haben ihrer Leidenschaft Musik einen Platz in ihrem Leben zu geben, als sie älter wurden – obwohl es ihnen immer so wichtig war.

Ich habe schon alle Gründe und Ausreden gehört, wenn mir mit lustloser, deprimierter Stimme gesagt wurde “dass Producing doch nichts für sie ist.”

Aber ich habe auch erlebt, wie andere ihre Ziele erreicht und ihre Träume wahr gemacht haben.
Von allen habe ich gelernt.

Dies ist der erste Beitrag zur Reihe zum Thema “Wieso geben wir auf? (Und wie du das verhindern kannst)” 

Mein Vorschlag: Versteh diese Artikel als 15 Jahre Erfahrung zusammengefasst in:

        a) So kurz wie ichs hinbekomme
        b) So lang wie nötig, um für dich praktisch anwendbar zu sein

Damit du gewappnet bist, um die typischen Herausforderungen auf deiner Producer-Reise zu meistern, an den Stellen, wo die meisten umkehren und aufgeben.

Ich werde mit dir teilen was ich gelernt habe und was am Besten funktioniert, damit du dein Ziel nicht aus den Augen verlierst und auf deinem Weg bleibst. Jeder Artikel wird eines der großen Probleme angehen und die beste und praktikabelste Lösung vorstellen, die sogar funktioniert, wenn du nur wenig Zeit hast.
Klingt gut? Ab geht’s!

Heute möchte ich ganz am Anfang anfangen, denn so verrückt das für manche begeisterungsfähige unter euch klingen mag: Gerade am Anfang demotivieren sich schon etliche von euch und brechen bereits ab, bevor sie überhaupt begonnen haben.

Wieso? Ganz einfach: Der Berg, den du erklimmen willst, erscheint dir einfach zu groß, zu hoch, zu unbezwingbar.
 


Verdammt, das ist ein Scheiß hoher Berg

Doch selbst wenn du motiviert startest, kann das gleiche Problem auftauchen. Wenn du Vollgas, hyper-motiviert die Zugspitze erklimmen willst, wirst du nach kurzer Zeit außer Puste sein – und dein Ziel wird immer noch unberührt von deinem Einsatz in der Ferne alles andere überschatten.

Viele brechen die Reise bereits am Fuß des Berges ab. Das seh ich immer wieder und das ist die zentrale Idee dieses Beitrags:

Wir unterschätzen die kleinen, kontinuierlichen Erfolge und denken gleichzeitig viel zu kurzfristig.  

Triff “Michi”: Michi steht voll im Leben. Er hat eine feste Beziehung, ist Vater von nem kleinen Zwerg, arbeitet Vollzeit, macht Sport – kurz: hat er nicht gerade viel Zeit übrig. Aber sein Traum von der eigenen Musik und seiner eigenen Platte hat ihn nie ganz losgelassen.

Vor ner Weile dachte Michi: “Fuck it! Ich leb nur einmal! Ich will meinem Kind vorleben, dass es auf sein Herz hört und seine Träume verfolgt! Das heißt aber, ich muss auch wirklich meinen Traum realisieren, sonst lebe ich ja nicht vor was ich predige. Also gut: Mein Ziel ist es meine eigene Platte zu produzieren!”

Motiviert googlet Michi, er entdeckt Foren und nutzt die Gelegenheit einen Producing Kumpel von damals mal wieder anzurufen, zu connecten und nach ein paar Tipps zu fragen. Überzeugt die richtige Wahl getroffen zu haben, kauft er ableton, ne MPC, ein paar PlugIns und zieht sich weiter Tutorials auf YouTube rein, bereit um loszulegen!

Michi ist Feuer und Flamme. Er steckt den Großteil seiner Freizeit ins Musik machen – nur klingen seine Beats natürlich noch nicht so, wie ers will. Er suchte nach Tutorials, um Hilfe zu finden. Doch je mehr er schaut, umso klarer wird ihm, dass er eigentlich noch gar nichts weiß. Fachbegriffe werden vorausgesetzt, die ihm fremd sind und mit jedem neuen Tutorial rückt sein Ziel weiter in die Ferne.

Er sammelte weiter einen unfertigen Song, einen weiteren Loop nach dem anderen auf der Festplatte und mittlerweile ziehen mit jedem neuen Beat, den er anfängt, immer mehr dunkle Wolken in seiner Welt auf.

Ganz zu Beginn war er guter Dinge ins Bett gegangen nachdem er noch ne Stunde am Rechner Musik gemacht hatte, mittlerweile merkt seine Frau, dass er immer gereizter ist.

Aus dem motivierten, energiegeladenen Macher ist ein mürrischer, genervter Grübler geworden.
 


Michi in demotiviert

 


Das stimmt übrigens wirklich: Wissenschaftliche Studien zu Zielsetzung zeigen, dass Leute, die sich langfristige Ziele setzen ein paar Wochen nach der Zielsetzung schlechter drauf sind als die Vergleichsgruppe – dafür aber nach einem Jahr weitaus glücklicher.
Die Schlussfolgerung ist, dass Zielsetzung eben die Diskrepanz zwischen wer man ist und wer man sein will ins Bewusstsein rückt und dadurch erstmal schlechter drauf ist. Langfristig ist Zielsetzung jedoch umso wertvoller, weil die Leute, die es tun, weitaus mehr Chancen haben sich das Leben aufzubauen, das sie haben wollen, im Vergleich zu denen, die ohne Plan und Ziel nur passiv in ein Leben rein-rutschen, für das sie sich bewusst nie entschieden hätten… OK, zurück zu Michi:


Mittlerweile will Michi lieber abends noch zwei Folgen mehr auf Netflix gucken, anstatt ableton zu starten. Anstatt sich YouTube Producing-Tutorials reinzuziehen, geht er auf “andere” Seiten. Als letztens der Geburtstag seines Zwergs anstand brauchte er einen Moment lang Platz auf seinem Schreibtisch, um ein Geschenk einzupacken. Er stellte die MPC kurz ins Regal. Ein paar Wochen später fällt ihm auf, dass sie da immernoch steht und mittlerweile ne Staubschicht gesammelt hat.

Was ist passiert?

Michi kannte zwar sein Ziel: Er wollte eine Platte produzieren – aber von seinem Startpunkt aus gab es keine Zwischenstationen zu seinem Ziel. Er hatte das Ziel zu groß gemacht.

Um nochmal das Bild der Zugspitze zu nutzen:
Michi wusste er wollte den Gipfel erreichen (eine Platte produzieren) und stand am Fuß des Berges. Er wusste aber nicht welche Zwischenstationen er für den Tag anstreben sollte, an denen er regenerieren, genießen und seinen Tageserfolg feiern konnte. Er kannte nicht die Bergsteiger-Camps, von denen aus er erfrischt und guter Dinge am nächsten Tag weiter wandern und klettern konnte. Er ist hochmotiviert los gerannt und ist noch am Fuß des Berges erschöpft geknickt umgekehrt, weil ihm das Ziel unerreichbar weit weg vorkam.

Versteh mich nicht falsch: das “ultimative” Ziel darf gern groß und auch ein wenig beängstigend wirken, aber für solche Ziele ist es essentiell sich Etappenziele zu setzen, die erreichbar sind und dich wissen lassen, dass du auf dem richtigen Weg bist.

Ich gebe dir mal ein ganz konkretes Beispiel, wie wir dieses Prinzip der Kleinschrittigkeit bei hearbeat anwenden:

Unser Einsteigerkurs besteht aus 2 Stages. Die Stages sind wiederum in multiple Level unterteilt, die wir nochmal in winzige Missionen runtergebrochen haben. Jede kleine Mission für sich genommen erzeugt nur kleine Fortschritte. Dennoch: Der Einsteiger schafft sich pro Mission ein, zwei wichtige neue Fähigkeiten drauf und macht entsprechend ein, zwei winzige Schritte vorwärts.

Während er die Schritte geht, zeichnet er innerlich den Umriss der „Producing Landkarte“. Er lernt die Regionen wie „Sounddesign“, „Songwriting“ etc. kennen und macht dabei aktiv Musik. Das motiviert ihn richtig, weil er nicht nur “irgendwas” macht, sondern auch versteht, was er da macht.

Diese kleinen Schritte gekoppelt mit der Motivation führen dazu, dass ein Komplett-Einsteiger mit diesem kleinschrittigen Kurs seinen ersten eigenen Song produziert und exportiert – obwohl er davor

  • ableton noch nicht mal gesehen hat, 
  • nichts über Beats programmieren weiß und 
  • keine Ahnung von Musik-Theorie hat

Das funktioniert durch die kleinen, zielgerichteten Schritte.

Was hätte ich also mit Michi gemacht, wenn er ganz zu Beginn zu mir gekommen wäre? Wir hätten seinen Traum in Einzelteile zerlegt. Wir hätten festgestellt, dass eine Platte aus mehreren Songs besteht und um Songs zu schreiben, er verschiedene Fähigkeiten erlangen muss.

Er muss lernen wie er Beats programmiert, Sounddesign für sich nutzt, den richtigen Mixdown macht, das ganze arrangiert usw.
Nachdem er den Einsteiger-Kurs durchlaufen wäre und seinen ersten eigenen Song hätte – und nicht nur eine Sammlung von halbgaren Loops – wären wir Fortgeschritten weitergegangen.

Wir hätten seine Producing Landkarte angeschaut und google maps-style mal in die verschiedenen Regionen reingezoomt:


So sah das „Landkarte studieren“ vor dem Internet aus

Was für kleine Schritte kannst du tun, um dein Arrangement zu verbessern? Wie kannst du den Sound so gestalten, dass er so klingt, wie du es dir vorstellst? Aus welchen Bausteinen besteht eigentlich Mixing?

Dann würden wir in diesen Regionen kleine Missionen machen, in denen der Prozess weiterhin kleinschrittig ist, nur auf einem weit höheren Skill Level stattfindet.

Und wenn er Schritt für Schritt weitergeht und die Songs zu Ende bringt – was ja auch eine Fähigkeit ist, die wir von Anfang an üben – kommt er ans Ziel:

Der Traum von seiner eigenen Platte, auf die er stolz sein kann, wäre wahr geworden. Und jeder winzig kleine Schritt am Fuß des Berges hätte dazu genauso beigetragen, wie die letzten Schritte hoch zum Gipfel.


Endlich den Gipfel erreicht! (Party over here!)

Genau deswegen verfolgen wir bei hearbeat den Ansatz Fortschritte erlebbar zu machen und kleinschrittig zu gestalten.

Puh, das war viel, nicht wahr? Mega geil, dass du dran bleibst und weiterliest!

Ich fasse es nochmal zusammen für dich: 

Wenn du Momente hast, in denen dein Ziel dir außer Reichweite erscheint, werde aufmerksam. Wenn du dich demotiviert fühlst, wenn du dich mit Schwachsinn ablenkst, ist das Feedback an dich selbst… Netflix Binges können mal Spaß machen, aber wenn sie oft vorkommen kanns auch einfach sein, dass du etwas was dir wichtig ist verdrängst.

Wenn du sowas merkst: Sei neugierig und frag dich ehrlich was los ist.

Wenn die ehrlich Antwort ist, dass du demotiviert bist, weil dein Ziel sich zu entfernt und unerreichbar anfühlt, alles easy: du bist da nicht allein! Das ist eine der typischen Herausforderungen, die viele Leute dazu bringt aufzugeben. Was ich in 15 Jahren Coaching gelernt habe ist, dass dieser Prozess am besten funktioniert:

Mach die Aufgabe so klein, dass du jeden Tag einen Schritt auf dein Ziel zugehen kannst und stelle sicher, dass die kleine Aufgabe auch in Richtung Ziel führt (Pro Tipp: Wenn du deinen Fortschritt dokumentierst z.B. mit einer Habit Tracker App oder so, siehst du Tag für Tag, dass du dich deinem Ziel näherst. Das motiviert ungemein!).

Wenn du dabei Hilfe brauchst und Einsteiger bist: Schreib mir ne Mail an daniel at hearbeat punkt de wegen unserem Einsteigerkurs, der ist vermutlich genau richtig für dich!

Wenn du als Fortgeschrittener Hilfe beim “klein machen” der Herausforderungen brauchst: schreib mir doch grad ne Mail in welchem Bereich der Producing Landkarte du Hilfe brauchst und wie ich dir helfen kann!

Einfach an daniel at hearbeat punkt de schreiben und lostippen!

Ich freue mich mega von dir zu hören und dich auf deiner Producing-Reise zu unterstützen!

Und falls dir ein Freund in den Sinn kam, als du diesen Artikel gelesen hast: Leite den Artikel doch grad weiter! 

Danke fürs Lesen und Fader Hoch,

Dein Daniel